Der unerwartete Tod des Weltstars hinterlässt im Musikbusiness eine grosse Lücke
Nach dem plötzlichen Tode des legendären «MOTÖRHEAD»-Gründers Lemmy Klimister, welcher kurz vor der Jahreswende mit 70 Jahren verstarb, ist nur wenige Tage später das weltbekannte Pop-Genie David Bowie verstorben. Der smarte, extrovertierte Musik-Künstler aus Grossbritannien wurde 69 Jahre alt. David Bowie hinterlässt in der Musikwelt eine riesengrosse Lücke.
Das neueste und zugleich allerletzte Studio-Album von David Bowie wurde an Bowie`s 69. Geburtstag weltweit veröffentlicht und trägt den Albumtitel «BlackStar» (SonyMusic). Nur zwei Tage später verlor das weltberühmte Pop-Chamäleon den Kampf gegen eine schier unheilbare Krankheit. David Bowie starb friedlich in New York und an Bowie`s Seite befand sich seine Ehefrau, das Kult-Model IMAN (60) sowie Sohn Duncan (44) und Tochter Lexi (15). Somit ist David Bowie, welcher schon zu Lebzeiten eine Legende war, in den grossen, weiten Rock- und Pop-Himmel aufgestiegen. David Bowie ist jetzt vereint mit Elvis Presley, Michael Jackson, Brian Jones, Jimi Hendrix, Kurt Cobain, Janis Joplin, Jim Morrison, Freddie Mercury, Lemmy Kilmister und Steve Lee.
Die früheren Karrierejahre von David Bowie
David Bowie wurde als David Robert Jones am 8. Januar 1947 in Brixton/London geboren und übersättigte den paranoiden Rock’n’Roll seiner frühen Karrierejahre mit Reizbildern aus Horrorshows und inszenierte mit theatralischem Gespür makabre Visionen von planetarischen Katastrophen; am Rock-Terror verzweifelten Selbstmördern und transsexueller Erlösung durch kosmische Supermänner. 1966 änderte David Jones seinen Nachnamen in Bowie, weil er es langsam satt hatte, immer darauf angesprochen zu werden, ob er ein Mitglied der US-Formation THE MONKEES sei. David Bowie`s Discographie ist ellenlang. Das Erstlingswerk des grossen Ausnahmekünstlers erblickte das Licht der Welt mit dem schlichten Albumtitel «David Bowie» vor bald fünfzig Jahren, 1967. Unter dem zungenbrecherischen Titel «The Rise And Fall Of Ziggy Stardust And The Spiders From Mars» erschien 1972 ein vielumjubeltes Meisterwerk, wo auch sein Band-Kumpel, der versierte Gitarrist Mick Ronson, mitwirkte. 1981 sorgte dann der vielbeachtete und erfolgreiche Kinofilm «Christiane F. – Wir Kinder vom Bahnhof Zoo» für Furore. Der dazugehörende Soundtrack stammte von David Bowie.
«BlackStar» – das magische Abschlusswerk von David Bowie
Im Moment erscheinen unzählige CD-Veröffentlichungen der rockenden Altmeister: Rolling-Stones-Gitarrist Keith Richards liess unlängst ein neues Studio-Album vom Stapel rollen; aber auch der Pink Floyd-Mann David Gilmour veröffentlichte ein Solo-Werk. Dann folgten Studio-Longplayer von ZZ-TOP-Klampfer Billy Gibbson, Weltstar Neil Young und ex-ELO-Musiker Jeff Lynne. Nun also war anfangs Januar dieses Jahres David Bowie gestartet mit seinem aktuellsten Studio-Silberling «BlackStar». Vor seinem überraschenden Comeback mit «The Next Day» (2013) hatte er eine volle Dekade lang geschwiegen, und nun schoss er ein weiteres Studio-Opus, David Bowie`s 25. Studio-Langrille, aus der Hüfte. Produziert wurde die letzte CD-Scheibe wiederum von Tony Visconti. Auf «BlackStar» zeigt David Bowie einmal mehr seine facettenreichen Seiten: Dreiteilige, suitenartig angelegte Spiegelungen von Krautrock; gefolgt von stilistischen Änderungen im Bereich Dub, Electro oder Jazz – agiert von apathisch über chaotisch; bis hin zu hyperaktiv. Die beiden – wenn man dies so beschreiben will – «normalsten» Tracks auf «BlackStar» sind das von sägender Gitarre und kräftigem Saxofon dominante «Lazarus» sowie das erst im Studio entstandene «Dollar Days». «BlackStar» widerspiegelt unweigerlich das Leben von Altmeister David Bowie und ist wahrlich ein schwerverdauliches CD-Werk geworden. Verrückt – genial – meisterhaft! – DAVID BOWIE – RUHE IN FRIEDEN!
Mario P. Hermann